Alterungsprozess der Muskulatur

Die Jahre gehen dahin und irgendwann stellen wir überrascht fest, dass wir der Altersgruppe der Senioren zugerechnet werden. Auch wenn wir uns noch jung fühlen, müssen wir uns doch hin und wieder eingestehen, dass uns manche Dinge schwerer fallen als noch vor ein paar Jahren. Man weiß es und will es doch nicht wahrhaben: Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit lässt im Alter nach.

Älter werden

Der natürliche Alterungsprozess beginnt bei einem früher, beim anderen später, geht mal schneller, mal langsamer voran und macht sich in unterschiedlicher Weise bemerkbar. Tatsache ist jedoch, es betrifft alle unsere Körpersysteme und Organe. Sinnesorgane, Gehirn und Nervensystem, Hormonsystem, Herz-Kreislauf-System, Atmungssystem, Verdauungssystem, Urogenitalsystem, Immunsystem, Haut, Knochen und Muskulatur – sie alle büßen an Leistungsfähigkeit ein.

Alter ist relativ

Alter macht sich nicht allein am Geburtsdatum fest. Durch regelmäßiges Training, gesunde Ernährung und eine ausgewogene Energiebilanz können Sie Ihre körperliche Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen und, biologisch betrachtet, lange jünger bleiben. Manch fitter, gut trainierter 50-Jähriger hat z. B. bessere Gesundheitswerte als ein untrainierter 30-Jähriger.

Coprid-AdobeStock Alterungsprozess© Coprid - stock.adobe.comAlterungsprozess der Muskulatur

Was die Muskulatur betrifft, so verändert sich mit dem Alter der Stoffwechsel der Muskelzellen. Das zeigt sich u. a. daran, dass Muskeln langsamer aufgebaut werden und sich mehr Fett einlagert. Die Muskelmasse nimmt stetig ab – und das, so belegen verschiedene medizinische Studien, bereits ab dem 30. Lebensjahr. Zunächst merken wir den Abbau der Muskeln nicht. Doch es können jährlich bis zu einem Prozent, im höheren Lebensalter sogar bis zu 3 Prozent Verlust an Muskelkraft sein. Das hängt stark davon ab, wie gut wir die Muskeln trainieren.

Erworbene Muskelschwäche

Nach Krankheit mit Bettlägerigkeit leiden viele Patienten unter dem Abbau von Muskulatur.

Risiko Muskelschwund

Bewegungseinschränkungen, z. B. durch längere Bettruhe oder einen Krankenhausaufenthalt, können den Verlust an Muskelmasse beschleunigen. Möglicherweise haben Sie es selbst schon erlebt, wie schlaff die Muskeln nach einer solchen Zwangsruhe sind, und wissen, wie viel Anstrengung es kostet, sie wieder aufzubauen. Bei einem übermäßigen und rasanten Abbau von Muskelmasse und Muskelkraft spricht man von Muskelschwund, im medizinischen Fachjargon von Sarkopenie.

Sarkopenie

Ein übermäßiger Muskelschwund (Sarkopenie) ist eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr. Sarkopenie erhöht das Risiko für Stürze und Gebrechlichkeit sowie zunehmenden Bewegungsmangel. Dies hat direkte Folgen für den gesamten Gesundheitszustand, die Mobilität und die Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensführung.

Muskelschwund kann für die Betroffenen weitreichende Folgen haben. Die deutlichen Einbußen an Muskelleistung beeinträchtigen nicht nur die Bewegungsfähigkeit. Vielmehr leidet die komplette Körperstabilität unter dem Verlust an Muskelmasse. Dadurch steigt u. a. das Sturzrisiko. Ein Sturz kann Verletzungen, Knochenbrüche, zunehmende Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen. Zudem sinkt mit nachlassender Muskelkraft die körperliche Aktivität, was sich ungünstig auf den gesamten Gesundheitszustand auswirken und weitere Krankheiten begünstigen kann. Da all dies fast immer auch zu Einschränkungen bei der Mobilität führt, verschlechtern sich die Möglichkeiten für gesellschaftliche Teilhabe und selbstständige Lebensführung.

Doch nicht nur Krankheiten und Bewegungsmangel, sondern auch die Ernährung bzw. die mangelnde Versorgung mit wichtigen Nährstoffen können Muskelschwund begünstigen. Auch hier sind ältere Menschen besonders gefährdet. Von besonderer Bedeutung für den Erhalt der Muskelkraft sind u. a. essenzielle Aminosäuren, also Bausteine von Eiweißen, sowie Kreatin, das für den Energiestoffwechsel der Muskulatur wichtig ist.

Broschüre zum Thema

Mit unserer neuen Broschüre möchten wir Sie dazu ermuntern, ein Trainingsprogramm für Ihre Muskeln zu starten. Denn: Durch gezieltes Muskeltraining und ausreichende Versorgung mit den hierfür wichtigen Nährstoffen können Sie bis ins hohe Alter kraftvoll und leistungsfähig bleiben.

Broschüre Medikamente im Alter

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